Mittwoch, 4. Februar 2009

Tolle Aussichten...

...habe ich von meinem Arbeitsplatz. :)

Montvale, New Jersey

Ich habe gehoert, in Deutschland bricht schon wieder der Fruehling an. Davon ist hier noch nichts zu spueren. Januar und Februar sind die kaeltesten Monate in New York. Ich habe mich auch schon angepasst und mir eine neue Jacke gekauft. Dabei habe ich mal dem Urteil von (ueber den Daumen gepeilt) 1/4 der New Yorker vertraut und mir den Luxus einer "The North Face" Jacke gegoennt. Und was soll ich sagen - wenn der Wind durch die Haeuserschluchten Manhattans pfeift, schaetze ich jeden Dollar, den ich darin investiert habe (das waren schon ein paar;).

Ich habe mich auch sonst ganz gut angepasst. Fuer den Weg zur Arbeit trage ich Turnschuhe, die ich erst im Buero gegen etwas eleganteres Schuhwerk tausche. Und der iPod gehoert hier sowieso zur Pendler-Grundausstattung.

Aufloesung.

Ich war davon ausgegangen, dass sich eh keiner mehr an meine Ankuendigung erinnert und erst recht nicht dafuer interessiert, aber nachdem ich nun doch noch mal darauf angesprochen wurde: Das kommt dabei heraus, wenn man sich das Motiv seiner Bankkarte aussuchen darf.

DSCN1860

Nachdem ich wenig von den patriotischen Motiven angetan war und nicht dem Praktikanten-Mainstream folgen und eine "I love NY" Karte haben wollte, habe ich mich fuer das Hello Kitty Motiv entschieden, allein als lustiges Andenken spaeter.

Wie ich festgestellt habe, ist sie auf jeden Fall ein Hingucker - z.B. mittags in der Kantine... ;)
Man wird damit auch nicht immer 100%ig ernst genommen...

(Ich entschuldige mich fuer die schlechte Bildqualitaet, aber meine Basisbildbearbeitungsprogramme sind Paint und PowerPoint:)

Dienstag, 23. Dezember 2008

Merry Christmas!

Hallo ihr Lieben,

ich wuensche euch wunderschoene, gemuetliche und glueckliche Weihnachten.
Werde Heilig Abend zusammen mit Sophie und einigen anderen Praktis hier verbringen. Muss gleich noch fuer den Kartoffelsalat einkaufen. :)

Vermisse euch sehr und denke an euch!

Merry Christmas!!!!!!!!

Freitag, 28. November 2008

Sprach(er)kenntnisse - Die sprechen hier anders.

Wer hätte es gedacht. :) Der aufmerksame Leser erinnert sich vielleicht, dass ich schon ganz zu Anfang diese clevere Erkenntnis hatte. Ich möchte das noch kurz ergänzen. Ich hatte es ja so interpretiert, dass es irgend etwas mit Höflichkeit zu tun haben könnte, dass deutsche Sätze viel komplizierter sind als amerikanische. Das kann man so einfach aber nicht sagen. In der Tat sind die Amerikaner nämlich – scheinbar – die Höflicheren. Die wichtigsten Vokabeln sind „great“ und „awesome“. Gerade im geschäftlichen Umfeld sind Amerikaner immer sehr darauf bedacht, Anerkennung zu zeigen. Und zwar immer und für alles: Vor zwei Wochen habe ich den neuen Computer bekommen, auf dem endlich mein Emailprogramm funktioniert. Ich habe daraufhin einen Ein-Zeiler an meine sieben Teamkollegen geschickt, um ihnen das mitzuteilen (und meine private Mailbox vor dem Kollaps zu bewahren) – und von jedem einzelnen eine Antwort-Mail mit mindestens einem „Great!“ erhalten.
Man sagt hier auch nie, wenn irgendwas völlig am Ziel vorbei gegangen ist. Im Gegenteil. Ich saß in einem Meeting, in dem die Agentur ein Konzept für eine Onlinekampagne vorgestellt hat. Die Agentur war nur per Telefonkonferenz zugeschaltet. Ich konnte also sehen, wie die Kollegen tatsächlich reagiert haben (man kann das Telefon ja stumm schalten) und es war eindeutig, dass das nicht ihren Vorstellungen entsprach. In Deutschland gäbe es da kurzen Prozess: Noch mal machen. Hier wird erst mal zum Ausdruck gebracht, wie „great“ und „awesome“ die Idee und das Design ist, bis man irgendwann mal in einem Nebensatz andeutet, dass es das Thema nicht so ganz 100%ig trifft. Aber ganz knapp, wirklich - und das Design ist ehrlich ganz toll.
Ich habe neulich auch einen Kollegen falsch verstanden als ich für ihn eine Liste mit Videomaterial erstellen sollte. Da hieß es dann erst mal „Thanks for the great start, Sarah“, bevor er sagte, dass er sie aber gern noch nach Modell geordnet hätte.
Mein absoluter Liebling unter den Annerkennung zollenden Phrasen ist ja „that makes sense“ und besonders die Steigerung „that makes a lot of sense“. Nachdem ich mich tagelang gefragt habe, ob irgend etwas mehr Sinn machen kann, als etwas, das schon Sinn macht (ja, so verbringe ich meine Freizeit;), bin ich zu folgendem Ergebnis gelangt: Diese Phrase bewertet etwas gar nicht als mehr oder weniger sinnvoll, sondern heißt einfach nur: „Ja, ich höre noch zu“.

Um ehrlich zu sein schätze ich die deutsche Direktheit in diesem Zusammenhang. Ständig für Jobs gelobt zu werden, die maximal voraussetzen, Lesen und Schreiben zu können, ist nicht besonders motivierend. Aber wir (Praktikanten) nehmen’s mit Humor und tauschen uns abends darüber aus, wer für den anspruchslosesten Jobs die meisten „great“s geerntet hat.

Eine weitere Erkenntnis zum Thema Sprache betrifft meine Sprachkenntnisse. Ein guter Freund aus Ulm (Patrick) hatte mir das schon im Vorfeld prophezeiht und ich bin beeindruckt, wie recht er hatte: Ich war in den letzten Wochen ziemlich frustriert, was die Entwicklung meines Englisch anging. Ich habe nämlich keine festgestellt – vielmehr hatte ich das Gefühl, es wäre eher schlechter geworden. Ich verstehe eigentlich alles, aber manchmal verhasple ich mich mit der Aussprache, mir fallen die einfachsten Wörter nicht ein, ich spreche langsam und ich höre meine eigenen Fehler, während ich sie mache. Das nervt am meisten – zu wissen, dass es falsch ist und es trotzdem nicht richtig machen…
Inzwischen fühle ich mich wieder etwas sicherer. Ich versuche auch aus jedem Gespräch möglichst viel mitzunehmen, schreibe mir in Meetings Vokabeln und Phrasen auf – die ich nicht oder nur passiv weiß, d.h. die ich verstehe, aber nicht aktiv nutze. Und das macht dann doch auch wieder Spaß.

Change has come.

(Nachtrag.)
Die Präsidentschaftswahl war ein unvergessliches Erlebnis. Es fing schon damit an, wie Amerika der Wahl entgegen gefiebert hat. Man ist hier ja viel enthusiastischer als in Deutschland. Die Auswahl der Wahlpartys in New York war riesig, zumindest für Obama-Anhänger und Sympathisanten. Es gab mindestens so viele Wahlpartys wie es Bars gibt und das sind eine Menge.

Der Times Square und das Rockefeller Center waren die Hauptanlaufpunkte für das etwas größere Public-Viewing. Der Tower am Rockefeller Center war rot und blau beleuchtet und auf jeder Hälfte war ein "Lift" installiert, der immer dann hoch fuhr, wenn einer der beiden Präsidentschaftskandidaten einen weiteren Bundesstaat für sich entschieden hatte.
Ich habe die Bekanntgabe der Wahlergebnisse allerdings auf dem Times Square verfolgt, wo noch mehr Menschen zusammen gekommen waren.

McCain wurde für jeden Sieg ausgebuht, Siege von Obama wurden lautstark bejubelt. Gegen 23 Uhr (Ortszeit) gab CNN Obama als neu gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika bekannt. Die größte öffentliche Wahlparty fand glaube ich in Chicago statt, aber schon die Stimmung und der Jubel am Times Square in diesem Moment waren unbeschreiblich beeindruckend.

Eisskulptur, Harlem

Noch intensiver war das Erlebnis als ich auf dem Weg nach Hause in Harlem aus der U-Bahn kam. Dort waren alle auf der Straße, haben gesungen und getanzt.
Am Sonntag nach der Wahl war ich beim Gottesdienst in einer Gospel-Kirche in Harlem. Ich habe noch nie so etwas erlebt. Natürlich kennt man solche Gottesdienste als weitaus lockerer und fröhlicher als deutsche - aber das ging noch viel weiter. Als ich nach zwei Stunden gehen musste, weil sich meine Kopfschmerzen vom vorangegangenen Partyabend nicht mit der Lautstärke vertragen wollten, war längst kein Ende absehbar. Der Pastor hatte ein Obama T-Shirt an und seine Predigt war einerseits sehr ergreifend, anderseits so ironisch, dass man oft lachen musste.

Es ist toll, dass ich dieses historische Ereignis hier miterleben durfte. Viele Menschen haben geweint - egal welche Hautfarbe sie hatten. Manche waren völlig sprach- und regungslos, andere haben vor Freude geschrien.
Ich bin mit einem Lächeln durch Harlem gelaufen, weil ich diese herzliche Stimmung genossen habe. Ein schwarzes Mädchen zeigte auf mich und sagte zu seiner Freundin: "Look at her, she's smiling!!! :)))"

Neulich auf dem Weg zur Arbeit saß uns in der U-Bahn eine schwarze Frau mit ihrer Tochter gegenüber. Die Frau las "am", ein Klatschblatt, das jeden Morgen umsonst an allen U-Bahn-Eingängen verteilt wird. Das Mädchen drehte sich zu seiner Mutter, guckte neugierig in die Zeitung und fragte: "Is Obama in there???" Als die Mutter sagte "no", drehte sich die Kleine enttäuscht weg.

Freitag, 21. November 2008

Lebenszeichen.

Inzwischen sind ein paar Leserbriefe eingegangen, die die Frequenz der neuen Beiträge sowie die Nutzerfreundlichkeit dieser Seite bemängeln. In den Fotoalben fehlt die Slideshow, die Bilder sind klein und die Kommentarfunktion erfordert eine Registrierung – dieser Zustand ist in der Tat „suboptimal“. Ihr habt also völlig Recht. Dieser Blog genügt längst nicht meinen Online-Marketing-Fachpraktikanten-Ansprüchen. Ha ha. Er entbehrt allerdings nicht nur der Slideshow, sondern auch des Anspruchs „optimal“ zu sein, zumal ich meinerseits leider des nötigen heimischen Internetzugangs entbehre, mich konkreter mit der Programmierung auseinander zu setzen. Ich bitte daher um Nachsicht. :)

Ice skating, Rockefeller CenterWas die Regelmäßigkeit der neuen Einträge angeht – da könnte ich tatsächlich etwas engagierter sein. Ungünstigerweise muss ich inzwischen während meiner Arbeitszeit sogar arbeiten. Und was die Freizeit angeht – da sind diese Dinge wie Partys, Sightseeing, Schlittschuhlaufen auf dem Rockefeller Rink, Shopping,… die mich irgendwie ständig ablenken. :) Ich gelobe Besserung.

Up next: Sprach(er)kenntnisse - die sprechen hier anders.

Dienstag, 4. November 2008

Andere Welten.

chinaNach zwei durchfeierten Nächten habe ich den Sonntag für einen gemütlichen Spaziergang durch Chinatown genutzt. Was mir zuerst aufgefallen ist: Chinatown riecht anders als das übrige New York. Man kennt das vielleicht aus dem Asia-Laden um die Ecke, aber hier riecht tatsächlich das gesamte Viertel so.
Auf der Straße gibt es alle paar Meter einen Obst- und Gemüsestand. Ich finde das hier ja total toll. In Deutschland komme ich schon allein wegen der studenten-unfreundlichen Öffnungszeiten nie dazu auf den Wochenmarkt zu gehen, aber hier bekommt man auch am frühen Abend noch alles. Das Einkaufserlebnis ist dabei ein ganz anderes als im Supermarkt - gerade in Chinatown, wo man sich zusätzlich in ein anderes Land versetzt fühlt.
Man genießt hier übrigens den Luxus, im November Erdbeeren essen zu können und nachdem ich dafür neulich im Supermarkt noch 3,50 Dollar für ca. 500g bezahlt habe, konnte ich bei 1,50 Dollar natürlich nicht widerstehen. Mit meiner roten Plastiktüte bin ich dann weiter die Straße entlang geschlendert, vorbei an Schaufenstern mit gebratenen Hähnchen und einem Stand mit frischem Fisch, der mit einer deutschen Nordsee-Filiale zwar die Größe gemeinsam hatte, wo aber abgesehen von einem schmalen Durchgang wirklich der ganze Raum bis auf den letzten Quadratzentimeter voll mit Fisch war. Zwischen den Lebensmittelständen gab es etliche Souvenirläden und etwas weiter unten folgten aneinander genagelte Holzunterstände, in denen man sehr günstig Taschen, Gürtel, Uhren usw. von G&D, Vuis Luitton, Bugo Hoss und ähnlichen Muxuslarken erstehen kann.
Zwei Straßen weiter leuchtet bereits ein riesiges „Merry Christmas“ über der Straße. Über Nacht wurde hier die Halloween-Deko gegen Weihnachtsschmuck ausgetauscht. Halloween war übrigens noch ein ganz unterhaltsames Spektakel. Nachdem mir das Anbringen meiner unechten Wimpern etwas Umstände bereitet hatte, kam ich leider so spät zur Parade, dass ich gerade noch das Ende des Umzugs sehen konnte. Ich wage zu behaupten, dass der Unterschied zu einem deutschen Faschingsumzug nicht allzu groß ist. Nur im Publikum geht es etwas gesitteter zu, weil Alkohol in der Öffentlichkeit verboten ist und die meisten Leute somit nicht betrunken sind. Die Polizei hatte trotzdem gut zu tun, sie aufgrund der Masse in Zaum zu halten. Man kam zeitweise weder vor noch zurück. Da haben einen wenigstens ein paar kreative Kostüme bei Laune gehalten. Die selbst gebastelten und Gruppenkostüme sind meistens die Besten. In der U-Bahn habe ich z.B. ein Sixpack Bier getroffen, richtig mit Kronkorken – gebastelt aus runden Alu-Schalen, wie man sie vom Lieferservice kennt.

Heute Abend geht es möglicherweise gleich weiter mit den großen Parties, denn heute sind hier Präsidentschaftswahlen. Wir werden mal auf dem Times Square vorbeischauen, dort und an einigen anderen Orten Manhattans gibt es Live-Übertragungen der Hochrechnungen. Sollte Barack Obama neuer Präsident der USA werden, wird hier richtig gefeiert. Und Harlem wird erst recht Kopf stehen.

Freitag, 31. Oktober 2008

Halloween.

halloweenIch kann Halloween nicht ausstehen. Umso schlimmer, dass ich tatsächlich extra dafür eingekauft habe und was man eigentlich gar nicht sagen darf: Ich habe dafür sogar vor dem Kostümladen in der Schlange gestanden...! Das ist unvorstellbar, der Laden war krach voll und draußen standen noch viel mehr Leute an. Donnerstags um 22 Uhr. Um kurz vor Mitternacht sind wir wieder zur U-Bahn gegangen… Und das nur wegen Halloween. Allerdings bin ich nicht so weit gegangen wie der Durchschnitts-New-Yorker, der sich ein Kostüm für 70 Dollar kauft. Ich versuche soweit wie möglich zu improvisieren und habe nur für Schminke und unechte Wimpern Geld ausgegeben. Ich bin schon kein Fan von Fasching und ich hasse es eigentlich, mich zu verkleiden. Aber man will ja kein Spielverderber sein. Und um ehrlich zu sein find ich die langen Wimpern schon n bisschen geil… :P
Amerika ist jedenfalls im Halloween-Fieber, viele der Kollegen haben sich extra Urlaub genommen, andere sind schon verkleidet zur Arbeit gekommen. Das Büro (wohlgemerkt Großraum-) ist voll mit Kürbissen und sonstiger Deko. Mittags gab es Halloween-Lunch for free. (Ich hatte das Glück, dass ich über Mittag in einer Telefonkonferenz fest saß...)

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Gerade sind Austin Powers, Dr. Evil, Hexen, Milchtüten, Schnittlauch und das gute alte Gespenst durch unser Büro gelaufen. Im anderen Gebäude ist angeblich ein ganzes Schloss aufgebaut... Ich bin gespannt, wie verrückt es heute Abend noch in der Stadt werden wird.

Dienstag, 28. Oktober 2008

Wohnst du noch...

Hier sind ein paar Fotos von meinem Apartment. Mehr als vier gibt es leider nicht her. :)

Ich habe ein paar Bilder aufgehängt, um es etwas wohnlicher zu machen. Aus Kostengründen war dabei Improvisationstalent gefragt... Wie toll, dass im Marketing immer alles schön bunt und emotional sein muss. Da kann man auch Produktbroschüren gerne mal zweckentfremden.

Abenteuer Alltag.

Ich bin gerade zwei Wochen hier und es ist schon Alltag eingekehrt. Unter der Woche lebt es sich wie überall anders auch. Aufstehen, zur Arbeit fahren, arbeiten (momentan eher weniger arbeiten als sich die Zeit vertreiben), nach Hause fahren, essen, schlafen, wieder aufstehen,… Den Weg zur Arbeit kennt man inzwischen, der Müll morgens auf der Straße fällt auch nicht mehr auf. Die Werbung in der U-Bahn kennt man schon in und auswendig, man sieht morgens sogar oft die gleichen Leute einsteigen – weil man sich angewöhnt, immer an einer bestimmten Stelle am Bahnsteig zu warten. Am besten nicht in der Mitte, da steigen die meisten Leute ein.

Das Wetter wird schlechter. Heute ist es mittags so dunkel wie sonst um sechs Uhr abends, es stürmt und regnet. Den Regenschirm lässt man besser gleich zu Hause, wenn man sich nicht nach jedem dieser Tage einen neuen kaufen will.

Glücklicherweise spielt sich der Großteil des öffentlichen Verkehrs in New York unterirdisch ab, da bleibt man vom schlechten Wetter einigermaßen verschont. Von meinem Apartment zum Büro sind es ungefähr 35 Meilen (ca. 50 km), davon bin ich aber maximal 600 Meter unter freiem Himmel, nämlich von zu Hause zur U-Bahn und von der Bushaltestelle ins Bürogebäude. Trotzdem ist es im Büro etwas ungemütlich, weil hier scheinbar das ganze Jahr über die Klimaanlage läuft.

Über die Woche hinweg vergisst man nahezu, wo man eigentlich ist. Die Routine und der lange Weg zur Arbeit lassen nicht viel Platz zum Genießen. Im Gegensatz dazu stehen die Wochenenden, die einen jedes Mal aufs Neue zurückholen in die Faszination der Metropole New York City, als wäre jeder Samstag der Start in den nächsten Urlaub. Da steht man in der Haupthalle der Grand Central Station und, als wäre es der erste Ausflug in die Stadt, wird einem klar, dass man hier keinen Film sieht, sondern tatsächlich und leibhaftig dort ist. Was man sich im Übrigen auch nur schwer vorstellen kann ist, dass das ein Bahnhof ist, weil nirgendwo Züge zu sehen sind (auch die fahren unterirdisch) - aber das nur am Rande. Auf dem Weg aus dem Bahnhofsgebäude heraus hat man sich und seine Eindrücke noch gar nicht richtig gesammelt, wenn links schon das Chrysler Building alle Blicke auf sich zieht. Das gleiche wiederholt sich bei jeder neuen Sehenswürdigkeit, die das bekannte Gewimmel auf der Straße, das Geschnatter der Touristengruppen, das Hupen der Autos und das Rauschen der U-Bahn unterbricht. Noch während die Konzentration voll darauf gerichtet ist, den richtigen Moment abzupassen, in dem das Schlupfloch zwischen den voran laufenden und den entgegenkommenden Leuten groß genug ist, um zwei weitere Reihen der Fifth-Avenue-Bummler hinter sich zu lassen, blitzt im Augenwinkel für einen kurzen Moment ein weiterer Bekannter zwischen zwei Hochhäusern auf: Das Empire State Building. Bis man genauer hinsehen kann, ist es wieder hinter seinen kleineren Kollegen verschwunden.

Mir ist aufgefallen, dass ich hier ganz schlecht Entfernungen einschätzen kann. Durch ihre Größe wirken Gebäude viel näher als sie eigentlich sind. Und je näher man ihnen kommt, desto schwieriger sind sie zu sehen, weil selbst die vermeintlich kleineren aus der Nähe riesig sind und alles andere hinter sich verschwinden lassen.

Ein kleines, den Alltag erhellendes Erlebnis gibt es jeden Morgen und Abend, wenn man vom Bus aus die Skyline sehen kann. Bei schönem Wetter geht morgens gerade die Sonne über Manhattan auf und abends strahlen die Lichter über dem Hudson River. Für einen kurzen Moment kommt einem der Stau vor dem Lincoln Tunnel dann sogar ganz gelegen...

Sonntag, 19. Oktober 2008

"Real NYers love Sarah"

Ich habe Fotos vom Rockefeller Center mitgebracht. Here you go >>

Als ich heute die W 50 Street entlang gelaufen bin, sah ich auch der gegenüberliegenden Straßenseite vor "Christie's" eine Horde Menschen mit "McCain/Palin"-Schildern stehen. Ich blieb stehen, um schnell ein Foto von einem der Plakate zu schießen. "Real NYers love Sarah" würde sich sicherlich auch gut als mein neues studivz-Profilbild machen. Im nächsten Moment kam eine Polizeieskorte die 50. herunter gefahren. Aus einem der vorbeifahrenden Autos winkte Sarah Palin heraus.

Real NYers love Sarah

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